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Die Fotografien von Christian Schulz (*1961) zeigen uns das Westberlin der achtziger Jahre in facettenreicher Vielfalt. Die damalige Insel Westberlin übte für viele Menschen in Deutschland und weltweit eine magische Anziehungskraft aus – entlegen, mit besonderem Status, den viele Menschen als Freiheitsraum begriffen und gestalteten, wurde Westberlin zum Ziel einer neuen internationalen und wilden Bohème und blieb gleichzeitig ein bedeutsamer Ort, dessen bloße Existenz schon – und damit auch die seiner Bewohner und Besucher - politische Botschaft war.
Tätig für die Tageszeitung und für die Zitty fotografierte Christian Schulz Ereignisse, Menschen und die Stadt, Motive des Alltags und der Straße verweben sich mit Bildern von Festivals, Konzerten, Film, Theater; Portraits richten den Schweinwerfer auf einzelne Menschen und die Politik bleibt bei allem immer präsent.
Wir sehen die Konzerte von Atonal, IDEAL, Didaktische Einheit, Rio Reiser, Rolling Stones, Malaria ... an inzwischen legendären Orten wie dem SO36, dem Tempodrom, dem Baerwaldbad oder der Brauerei Zehlendorf; Menschen der Stadt wie Rosa von Praunheim, Rattenjenny, Juppi, den Chefimpressario der UFA Fabrik, Annette Humpe der Gruppe IDEAL, Dagmar Stenschke, Günther Thews und Holger Klotzbach der Tornados, Marianne Enzensberger, Lotti Huber. Bemerkenswert sind Christian Schulzs wunderbar ehrliche und persönliche Berlinale Porträts. Penelope Cruz, Michelangelo Antonioni, Emmanuelle Béart, Maria Schrader, Hal Roach, Johnny Depp, Jane Birkin oder Wim Wenders, erscheinen nicht als unnahbare Stars, sondern als uns berührende Menschen. Diese Haltung wissen die Porträtierten zu schätzen, und es ist kein Zufall, dass Christian Schulz bei den Filmen von Christian Petzold Standfotograf ist.
Und wir sehen Politik, Demonstrationen, z.B. 1981 TUWAT, 1982 für Abrüstung und Frieden anlässlich des Reagan Berlinbesuchs oder gegen das Vermummungsverbot, Willy Brandt im Rathaus Schöneberg am 14.11.1989, die Demonstration am 5.11.1989 am Alexanderplatz, die Mauereröffnung am Checkpoint Charlie am 9.11.1989.
Marc Barbey: „Die schwarz weiß Fotografien von Christian Schulz sind fesselnde Erzählungen. Die Bilder sind informell und en passant aufgenommen, nichtdestotrotz gelingt es Schulz, die Essenz des Moments, der Bewegung und des Geschehens erzählerisch einzufangen. Die Bilder ermöglichen uns, in diese festgehaltenen Momente einzutauchen, sie wahrhaftig zu erleben und einzelnen Menschen zu begegnen. Ob mitten in einer Demonstration, im Konzertsaal oder im Privaten eines besetzten Hauses, erlauben uns Schulzs Bilder mit seltener, erfrischender Leichtigkeit und Respekt nah dran zu sein. Die eingefangene Welt wird lebendig und bringt uns zum Staunen, zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken oder zum Erschrecken.
(Text des Veranstalters)
Kosten
Eintritt frei
Teilnehmer 8 (2 Männer und 6 Frauen )
Max. Teilnehmer 10 (2 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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